Vorschule der Japanischen Internationalen Schule Frankfurt am Main e.V.
Langweidenstr. 8-12
60488 Frankfurt am Main
Tel.: 069-76725088, Fax.: 069-7895260
e-mail: youchien[at]jkigaf.de
Konzeption der Vorschule der Japanischen Internationalen Schule
Frankfurt am Main e.V.
Träger der Einrichtung
Japanische Internationale Schule Frankfurt am Main e.V.
Langweidenstr. 8-12
60488 Frankfurt am Main
Rahmenbedingungen
Die Japanische Vorschule wurde im April 1996 gegründet. Sie ist die einzige
japanische Vorschule in Hessen und liegt im Gebäude der Japanischen Internationalen
Schule Frankfurt am Main im nordwestlichen Stadtteil Hausen.
Hausen zeichnet sich durch einen relativ hohen Ausländeranteil aus. Neben
anderen Nationalitäten leben hier viele japanische Familien, für die die
räumliche Nähe zur Japanischen Schule und zur Vorschule von großem Vorteil
ist. Obwohl unsere Vorschule offen ist für Kinder jedweder Nationalität,
besuchen uns in der Hauptsache Kinder japanischer Nationalität, die Alltagssprache
ist (abgesehen von der Rhythmikstunde und „Auf Deutsch spielen“) Japanisch.
Aufgrund unserer speziellen Ausrichtung betreuen wir nicht nur Kinder aus
Hausen, sondern auch aus anderen Frankfurter Stadtteilen.
Die japanischen Familien, deren Kinder unsere Vorschule besuchen, werden
in den meisten Fällen von ihren jeweiligen Firmen für eine begrenzte Zeit
nach Deutschland entsandt. Der Lebensmittelpunkt dieser Familien liegt
also in Japan. Es ist deshalb notwendig, dass die Kinder in ihrer Muttersprache
und Kultur erzogen werden, um ihnen nach ihrer Rückkehr einen nahtlosen
Übergang in den dortigen Kindergarten bzw. Grundschule und eine leichte
Wiedereingliederung in die japanische Gesellschaft zu ermöglichen.
Auf der anderen Seite leben die Kinder in Deutschland und sollen sich in
die Gesellschaft integrieren. Dadurch erfahren sie die Möglichkeit, eine
fremde Kultur und Sprache kennen zu lernen, um sich in der Zeit, die sie
hier verbringen, wohlzufühlen und zu toleranten, weltoffenen Menschen heranzureifen.
Fakten
Wir bieten:
84 Zweidrittelplätze in drei Gruppen für Kinder im Alter von 3 bis zum
Schuleintritt.
Aufnahmekriterien
Unter allen Anmeldungen, die bis zur Anmeldefrist (meistens Ende Februar,
variiert leicht von Jahr zu Jahr) vorliegen, werden bevorzugt 5-6 jährige
Kinder aufgenommen. Die Aufnahme weiterer Kinder erfolgt unter Gesichtspunkten
wie Alter, Geschwister, Datum der Anmeldung etc.
Betreuungszeiten
Montag - Freitag 8.20 – 14.20 Uhr
Die Ferienzeiten der Vorschule entsprechen denen der Japanischen Int. Schule.
Unser Vorschuljahr beginnt – wie in Japan üblich – im April und endet im
März.
Personal
Die Kinder sind in drei Gruppen aufgeteilt, die von jeweils 2-3 ErzieherInnen
betreut werden.
Darüber hinaus gibt es zwei deutsche Kolleginnen, die montags für uns kochen,
und zwei Fachkräfte für rhythmische Erziehung und für die Stunde „Auf Deutsch
spielen“.
Der Hausmeister kümmert sich um die Pflege, Sicherheit und Reinigung der
Räumlichkeiten.
Räumlichkeiten
Die Vorschule weist gute räumliche Bedingungen auf. Zusätzlich zu vier
Gruppenräumen gibt es einen Mehrzweckraum, der eine Ausweichmöglichkeit
zu den Gruppenräumen darstellt. Darüber hinaus können wir die Turnhalle
oder den Sportplatz der Japanischen Schule für unser wöchentliches Spielturnen
und andere Aktivitäten nutzen.
Die Vorschule selbst besitzt zwei kleine Spielplätze mit Rutsche, Sandkasten
und anderen Spielgeräten, die von den Kindern bei jedem Wetter gern genutzt
werden und das Buga-Gelände mit seinen vielfältigen Spielmöglichkeiten
ist nur einen fünfminütigen Spaziergang entfernt.
Darüber hinaus besitzt die Vorschule eine eigene Küche, in der montags
die Mahlzeit zubereitet wird und in der die Kinder an speziellen Tagen
selbst zusammen mit den ErzieherInnen kochen.
Unsere Philosophie / Pädagogische Ausrichtung
Wir verstehen unsere Aufgabe dahingehend, die uns anvertrauten Kinder auf
ihrem Entwicklungsweg zu begleiten, ihnen zu helfen und sie darin zu unterstützen,
ihre ganz persönlichen Interessen und Talente zu entdecken. Dies geschieht,
indem die Kinder durch mannigfaltige Angebote angeregt werden, Dinge auszuprobieren
und sich darin zu versuchen.
Darüber hinaus verstehen wir unsere Aufgabe dahingehend, den Kindern die
japanische Kultur vorzuleben, die ja Teil ihrer Identität ist. Dies geschieht
in der Pflege japanischer Feste und Spiele, der Weitergabe japanischer
Lieder und Geschichten.
In der festen Verwurzelung und auf der Basis ihrer eigenen Kultur, Sprache
und Tradition ist es den Kindern dann möglich, die andere Kultur, im vorliegenden
Falle die deutsche, zu schätzen, wahr- und anzunehmen.
Jedes Kind ist ein Individuum mit ganz speziellen Anlagen, Fähigkeiten
und Talenten. Es ist von Natur aus neugierig und wissbegierig und strebt
danach, sich auszuleben und seinen eigenen Weg zu gehen. Gleichzeitig ist
das Kind Teil einer Gruppe und agiert innerhalb derselben. Eine gelungene
Persönlichkeitsentwicklung ist dann gegeben, wenn es gelingt, sowohl die
Individualität des Kindes als auch seine Integration in die Gruppe zu fördern.
Der / Die ErzieherIn spielt bei dieser Aufgabe eine entscheidende Rolle.
Er / Sie ist nach den Eltern oft die wichtigste Bezugsperson, die das Kind
über mehrere Jahre hinweg täglich sieht und in seiner Entwicklung begleitet.
Unsere ErzieherInnen verstehen sich als temporäre BegleiterInnen der Kinder,
die sie in ihrer ganz persönlichen Entwicklung unterstützen. Wir setzen
keine Vorgaben, sondern geben Anregungen und machen Vorschläge, die die
Kinder auf- oder annehmen können. Bei auftretenden Problemen oder Schwierigkeiten
präsentieren wir den Kindern keine Lösungen, sondern ermutigen sie, diese
selbst zu finden und umzusetzen.
Bildungs- und Erziehungsziele
Die Japanische Vorschule legt als Erziehungsziele folgende Punkte fest:
a) eine harmonische Entwicklung der Kinder zu fördern, bei der körperliche,
geistige und seelische Aspekte Hand in Hand gehen.
b) Einübung von Kooperation mit anderen Kindern und Erwachsenen und freundlichem
Verhalten ihnen gegenüber.
c) Entwicklung der Fähigkeit, eigene Gefühle zu erkennen und voll zum Ausdruck
zu bringen.
d) Weitergabe und Pflege der japanischen Kultur (z.B. Festen) und Sprache
zwecks nahtloser Wiedereingliederung der Kinder in Japan nach Rückkehr
in ihr Heimatland.
e) Begegnung mit fremden Kulturen zwecks Förderung der Toleranz und Weltoffenheit
f) Schaffung der Möglichkeit für japanische Eltern, deren Kinder einer
Sonderförderung bedürfen, ihrem Kind die bestmögliche Betreuung in seiner
Muttersprache zu bieten.
g) Förderung von Hilfsbereitschaft und Toleranz, auch durch den Umgang
mit Kindern mit erhöhtem Förderbedarf
Um eine derartige Entwicklung zu gewährleisten sind in der Praxis mehrere
Schwerpunkte gesetzt:
- Basierend auf Respekt und Wertschätzung anderen Kindern gegenüber soll
das Kind durch das Erlernen verschiedener Regeln und Verhaltensweisen fähig
werden, in der Gemeinschaft zu agieren.
- Das Spielturnen soll Freude an der Bewegung wecken und evtl. vorhandene
Defizite ausgleichen.
- Durch die Stunde „Auf Deutsch spielen“ sollen die Kinder die deutsche
Sprache und Kultur kennen lernen.
- Die Rhythmikstunde soll bei den Kindern die harmonische Entwicklung aller
Sinne fördern.
- Durch den Umgang mit den Kindern benachbarter Kindergärten sollen die
Kinder ihre Erfahrungen mit der deutschen Sprache praktisch umsetzen können.
Aus diesem Grund laden wir zu japanischen Festen wie z.B. dem Tanabata
(Sternen)-Fest deutsche Kindergärten ein und besuchen sie anlässlich deutscher
Feste.
Umgang mit Differenz
Die von uns betreuten Kinder sind ganz direkt mit Mehrsprachigkeit sowie
(kultureller) Verschiedenheit konfrontiert. Sie wachsen in einer Umwelt
auf, in der sie schon äußerlich deutlich auffallen und die von ihrer Seite
als „anders“ und im Wortsinn „unverständlich“ empfunden wird. Dies könnte
zuerst einmal die Ursache für Verunsicherung sein. Dieser Verunsicherung
möchten wir entgegenwirken, denn wir empfinden Andersartigkeit als Bereicherung,
die Begegnung mit einer fremden Kultur als Chance und möchten dies den
Kindern auch vermitteln. Aus diesem Grund pflegen wir regelmäßig Kontakte
zu deutschen Kindergärten, laden diese zu unseren Festen ein, bzw. werden
von diesen eingeladen. Außerdem werden die Kinder durch die Rhythmik- sowie
Deutschstunde, dem Feiern von Festen und der Pflege typisch deutscher Traditionen
– dazu gehört zur Weihnachtszeit der Adventskalender und das Schmücken
des Weihnachtsbaums - mit der deutschen Kultur und Sprache vertraut gemacht.
Am Montag wird ein kleiner Imbiss von einer deutschen Kollegin frisch zubereitet,
um die Kinder auch mit der deutschen Küche vertraut zu machen.
Inklusion
Wir verfügen über fest angestellte Fachkräfte, die in Japan eine Ausbildung
im Bereich „Sonder- und Heilpädagogik“ absolviert haben und so besteht
für uns die Möglichkeit, Kinder mit erhöhtem Förderbedarf bei uns aufzunehmen.
Sie sind bei uns voll in ihre Gruppe integriert, und nehmen an allen Aktivitäten
und Veranstaltungen teil. Diesen Kindern steht „ihre“ Fachkraft zur Seite,
die sie begleitet und unterstützt und nur bei Bedarf helfend oder motivierend
eingreift. In Fällen oder zu Zeiten, in denen eine individuelle Betreuung
notwendig wird, stehen Räumlichkeiten zum Rückzug für ErzieherIn und Kind
zur Verfügung. Unsere Fachkräfte stehen in engem Kontakt zu Fördereinrichtungen,
wie dem Autismus-Therapieinstitut, desgleichen zu den Eltern, die sie einmal
pro Woche über die Entwicklung des Kindes informiert.
Pädagogische Arbeit
Gestaltung von Übergängen
Vor der Aufnahme findet im Beisein des Kindes ein intensives Gespräch mit
den Eltern statt, in dem wir die Eltern über organisatorische Fragen, Konzeption
und Abläufe der Vorschule informieren. Im Anschluss dessen erfolgt eine
Begehung der Vorschule, während der die neu aufzunehmenden Kinder schon
einmal einen ersten Eindruck vom Vorschulalltag erhalten. Der von den Eltern
auszufüllende Anmeldebogen enthält Fragen zu Gewohnheiten und Bedürfnissen
des Kindes, so dass wir uns bereits im Vorfeld ein gewisses Bild vom Kind
machen und darauf eingehen können, was die Schaffung einer vertrauensvollen
Bindung zwischen Kind und ErzieherIn erleichtert.
Um die Eingewöhnung zu erleichtern, bleiben die Kinder in den ersten Tagen
nicht bis zum Nachmittag bei uns, sondern werden früher abgeholt. In den
folgenden Tagen wird die Zeit, die sie in der Vorschule verbringen, langsam
bis zum regulären Teilzeitplatz gesteigert.
Wir stehen in engem Kontakt zur Japanischen Schule, die sich auch in unmittelbarer
räumlicher Nähe zum Vorschule befindet. Während des Vorschuljahres haben
die Kinder im Rahmen von gemeinsamen Aktionen mehrmals Gelegenheit, mit
den Schulkindern zu spielen, darüber hinaus gibt es durch Geschwisterkinder
oder Freunde einen häufigen Kontakt zu den Schulkindern, sogar zu den Lehrern,
was ihnen den Übergang zur Schule erleichtert.
Auch unser Personal steht in engem Kontakt zu den GrundschullehrerInnen,
denen wir kurz vor Schuleintritt im April die Möglichkeit geben, bei uns
zu hospitieren, um mit eigenen Augen einen Eindruck von den ihnen in Zukunft
anvertrauten Kindern zu gewinnen.
Gestaltung des pädagogischen Alltags
Jeder Tag in der Vorschule hat einen festen Rhythmus, der sich täglich
und wöchentlich wiederholt. Hinzu kommt ein monatlich oder jahreszeitlich
bedingtes Programm.
Aktivitäten, wie z.B. unser Sportfest, Ausflüge, Pflanzung von Eichensetzlingen
im Frühling, Geburtstagsfeiern und japanische und deutsche Feste fördern
das Gemeinschaftsgefühl und gliedern unser Vorschuljahr.
Exemplarischer Tagesablauf
8.20 – 8.40 Uhr Empfang der Kinder, Freispiel
9.00 Uhr Morgenkreis. Daran anschließend festes Programm, z.B. Spielturnen
und „Auf Deutsch spielen“ (in altershomogenen Gruppen), Rhythmik, basteln,
malen, Spiele auf dem Spielplatz
12.00 Uhr gemeinsames Mittagessen
Das Mittagessen wird (wie in Japan üblich) von den Müttern morgens zubereitet
und in einer Lunchbox den Kindern mitgegeben. Um 12.00 Uhr wird innerhalb
der Gruppen gegessen.
Montags wird frisch ein Imbiss zubereitet, der die Kinder mit deutschem
Essen vertraut machen soll.
Nachmittags Spiele auf dem Buga-Gelände, Freispiel
13.30 Uhr Schlusskreis
14.00 – 14.20 Uhr Verabschiedung der Kinder
Jahresprogramm
April Eintrittszeremonie, Feuerwehrübung (gemeinsam mit den Schulkindern)
Mai Japanisches Kinderfest, Muttertag
Juni Vatertag, Tag der offenen Tür
Juli Tanabata-Sternenfest (gemeinsam mit deutschen Kindern), Tag der offenen
Tür
August Herbstausflug
September Gedenktag an die Großeltern, Sportfest, Sicherheitsübung (gemeinsam
mit den Schulkindern)
Oktober Erntedankfest, Sicherheitsübung Erdbeben (gemeinsam mit den Schulkindern)
November Sankt Martin (gemeinsam mit deutschen Kindern), Tag der offenen
Tür
Dezember Sankt Nikolaus, Theateraufführung
Januar Japanisches Neujahrsfest (Stampfen von Reiskuchen)
Februar Japanisches Setsubun (Fest zur Herbeirufung des Frühlings), Fasching,
Ausflug mit den Vorschulkindern ins Senckenberg-Museum, gemeinsames Kochen
März Pflanzung von Eichen auf dem Buga-Gelände, Abschlusszeremonie und
-feier
Wir haben drei altersgemischte Gruppen. Einmal pro Woche gibt es ein Sonderprogramm,
das in altershomogenen Gruppen stattfindet. Dazu gehört die Verkehrserziehung,
die im Mai zu Beginn unseres Vorschuljahrs stattfindet, und die dazu dient,
angemessenes Verhalten im Straßenverkehr zu fördern. Die Besichtigung der
Feuerwache und des Senckenbergmuseums stehen ebenfalls auf unserem Programm.
Beobachtung und Dokumentation
Jede Woche findet eine Teamkonferenz statt, in der über organisatorische
Dinge gesprochen wird, bei Bedarf werden jedoch auch pädagogische Schwerpunkte
gesetzt. Von Fall zu Fall stehen auch einzelne Kinder, die vielleicht gerade
der besonderen Aufmerksamkeit bedürfen, im Fokus der Konferenzen. Der /
Die für das Kind zuständige ErzieherIn berichtet über das Kind und stimmt
eventuelle pädagogische Maßnahmen mit den KollegInnen ab. Bei Kindern,
die eine Sonderförderung erhalten, werden genaue Aufzeichnungen geführt.
Die zuständige Fachkraft dokumentiert täglich Verhalten, Fortschritte oder
Auffälligkeiten des Kindes, außerdem finden einmal pro Woche Gespräche
mit den Eltern statt, mit der Zielsetzung, die bestmögliche Transparenz
und Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Vorschule zu gewährleisten.
Mehrmals im Jahr veranstalten wir eine Teamkonferenz, in der über jedes
einzelne Kind gesprochen wird. Am Ende des Vorschuljahres wird für jedes
einzelne Kind ein zweiseitiges Formblatt, orientiert an den Vorgaben des
Japanischen Kultusministeriums, ausgefüllt, in der die Entwicklung des
Kindes in Themenblöcken wie Gesundheit, Sozialverhalten etc. dokumentiert
wird.
Ausgestaltung des Kinderschutzes
In Bezug auf die Ausgestaltung des Kinderschutzes folgen wir unserem eigenen
Schutzkonzept, das an den Vereinbarungen gem. §8a Abs. 4 Sozialgesetzbuch
VIII (SGBVIII) zur Wahrnehmung des Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung
orientiert ist. Wir haben uns schriftlich verpflichtet, diese einzuhalten.
Darüber hinaus nehmen unsere MitarbeiterInnen regelmäßig an Fortbildungen
zu diesem Thema teil und informieren die KollegInnen über deren Inhalte.
Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern
Im Rahmen ihrer Möglichkeiten und situationsabhängig werden unsere Kinder
in die Planung und Ausführung von Aktivitäten mit einbezogen und es besteht
für sie die Möglichkeit, ihre eigenen Interessen zu vertreten. Beispielsweise
werden bei Kochtagen, an denen die Kinder ihre eigenen Mahlzeiten zubereiten,
die Zutaten und Zubereitungsweise der einzelnen Gerichte diskutiert, bis
eine für alle zufriedenstellende Lösung gefunden wurde. Hierbei werden
insbesondere sehr zurückhaltende Kinder ermutigt, sich ihre eigene Meinung
zu bilden und zu vertreten, über diese Motivation hinaus halten sich die
ErzieherInnen nach Möglichkeit zurück.
Wir legen Wert darauf, Bereiche zu schaffen, bei denen Kinder die alleinige
Entscheidungsmacht haben. Dies geschieht beispielsweise der Planung von
Einkäufen, Ausflügen, Theateraufführungen oder anderen Aktivitäten.
Beschwerdemanagement
Wir sind uns bewusst, dass Kinder ihre Beschwerden nicht immer konkret
mitteilen, sondern dass sich Unzufriedenheit bei ihnen in erster Linie
im Verhalten zeigt. Durch aufmerksame Beobachtung und Nachfrage, die sich
immer an den intellektuellen Möglichkeiten des Kindes orientiert, sind
die ErzieherInnen gehalten, den Grund für die Unzufriedenheit zu erfahren
und im Team nach Lösungen zu suchen.
In jeder Vorschulgruppe sind zwei Elternvertreter tätig, die vermittelnde
Tätigkeit zwischen Leitung und Eltern einnehmen. Unzufriedenheit oder Beschwerden
werden von Seiten der Eltern üblicherweise den Vertretern mitgeteilt, die
sich damit an die Leitung wenden. Die Leitung gibt diese in den wöchentlichen
Konferenzen an das Team weiter oder - je nach Fall – an die / den einzelneN
ErzieherIn, und es wird versucht, eine Lösung zu finden. Auf jeden Fall
wird ein zeitnahes Feedback gegeben.
Zusammenarbeit
- mit den Eltern
Die Zusammenarbeit zwischen Eltern und ErzieherInnen ist sehr eng und die
Eltern tragen und unterstützen unsere Arbeit in mannigfaltiger Weise durch
die Organisation und Gestaltung von Festen, Basaren etc.
Wir halten einen engen Kontakt zwischen den Eltern und dem Vorschule für
sehr wichtig und fördern ihn, um ganz individuell auf jedes Kind und seine
spezielle Situation eingehen zu können. In diesem Zusammenhang veranstalten
wir einmal pro Jahr und nach Bedarf Elternsprechtage, in denen in Form
eines Vier-Augen-Gesprächs zwischen ErzieherInnen und Eltern auch auf ganz
spezielle Fragen und Probleme eingegangen werden kann.
Informationen allgemeiner Art gibt unsere monatlich erscheinende Zeitung
„Kashinoki“ (Eiche). Dort werden die monatlich anfallenden Veranstaltungen
angekündigt, sowie Artikel zu aktuellen Themen veröffentlicht.
Im Rahmen eines „Tags der offenen Tür“ haben die Eltern regelmäßig die
Möglichkeit, an unserem Vorschulalltag teilzunehmen, nach Wunsch können
sie aber auch (in Absprache mit den ErzieherInnen) an anderen Tagen bei
uns hospitieren. Darüber hinaus unterstützen die Mütter unsere deutsche
Kollegin tatkräftig bei der wöchentlichen Zubereitung der Mahlzeit.
- mit den MitarbeiterInnen
Einmal pro Woche finden Konferenzen statt, in denen die Leitung und die
ErzieherInnen ihre Aktivitäten koordinieren, anfallende Probleme diskutieren
und Lösungen erarbeiten. Unsere MitarbeiterInnen sind fachlich hoch qualifizierte
Kräfte, denen wir regelmäßig die Möglichkeit zur Fortbildung sowohl in
Japan als auch in Deutschland bieten.
- mit anderen Institutionen
Zur Unterstützung und Ergänzung der uns gesetzten Ziele arbeiten wir eng
mit folgenden Institutionen zusammen:
Japanische Internationale Schule Frankfurt am Main e.V.
Jugendärztlicher Dienst
Polizeipräsidium (Verkehrserziehung)
Feuerwache Nr. 21
Grünflächenamt Stadt Frankfurt
Autismus-Therapieinstitut Langen
Frühförderstelle Rödelheim
Verschiedene Kindertagesstätten in der näheren Umgebung
Qualitätssicherung
Unsere MitarbeiterInnen nehmen regelmäßig an Fortbildungen zu verschiedenen
Themen, beispielsweise Kinderschutz, Hygieneschulung, Inklusion (um nur
einige wenige zu nennen) teil und informieren das Team über die Inhalte.
Wir geben den ErzieherInnen mehrmals im Jahr die Möglichkeit, an internen
Schulungen teilzunehmen, bzw. in anderen Kindergärten zu hospitieren. Darüber
hinaus besteht eine gute Verbindung zu anderen Kindergärten im Stadtteil
und bei den mehrmals im Jahr stattfindenden Leitungstreffen besteht die
Möglichkeit des Austauschs über pädagogische Fragen. Unsere Leitung steht
darüber hinaus in engem Kontakt zu anderen Kindergärten in Japan und verfolgt
die dortige Entwicklung und den Stand der Diskussion im Bereich Vorschul-
und frühkindlicher Pädagogik.
(Stand Juni 2017)